Interview mit Bernhard Maaz

München summt: Herr Maaz, die Neue Pinakothek und die Pinakothek der Moderne beherbergen Bienenstöcke auf dem Dach. Haben Sie die Bienen bereits besucht?

Bernhard Maaz: Ja, ich habe die Bienen besucht und besichtigt, und eine hat mir bei offenem Fenster einen diplomatischen Gegenbesuch abgestattet, das war sehr aufmerksam – es ist eben bayerische Freundlichkeit im Spiel!

München summt: Bienenstöcke mitten in der Stadt sind etwas ungewöhnlich, noch dazu auf dem Dach von repräsentativen Kulturgebäuden. Wie reagieren die Besucher des Kunstareals darauf?

Bernhard Maaz: Soweit ich sehe, nehmen unsere Museumsbesucher die Bienen nicht wahr, und für gewöhnlich sind leider sowieso die Wespen in der Museumsgastronomie viel fühlbarer.

München summt: Kunst und Natur – passt das denn zusammen? Wo sehen Sie die Berührungspunkte zwischen den Bienen auf dem Dach und dem Anliegen der Pinakotheken?

Bernhard Maaz: Kunst und Natur sind nicht voneinander trennbar: Mittelalterliche Tafelbilder zeigen schon, wie Maler sich die Wirklichkeit aneigneten, und von den Stilleben des 17. Jahrhunderts kennt man es ohnehin: Damals kulminierte die Liebe zum Insekt, das wohl als ein besonders filigranes Geschöpf innerhalb der Schöpfung Gottes besonders bewundert wurde.

München summt: Wussten Sie, dass Bienen heutzutage in der Stadt oftmals bessere Lebensbedingungen vorfinden, als auf dem Land, wo meist nicht mehr über die ganze Saison hinweg ausreichend Nahrungsquellen zur Verfügung stehen?

Bernhard Maaz: Nein, das wusste ich nicht, aber ich freue mich über solchen Wissenszuwachs, denn – man lernt nie aus

München summt: Welche Botschaft möchten Sie mit Ihrer Teilnahme am "München summt!" Projekt anderen mit auf den Weg geben?

Bernhard Maaz: Dass wir immer und für alles offen sein sollten, denn das Gute fliegt so nah!

Herr Maaz, wir danken Ihnen ganz herzlich für das Gespräch und freuen uns über die Kooperation mit Ihrem Haus.
(Das Interview führte Sigrun Lange im Juni 2015)